Tulúm
Es gibt Tulúm gleich dreifach: Als stetig wachsende Kleinstadt an der Schnellstraße entlang der so genannten Riviera Maya; als die Ruinen der gleichnamigen Mayastadt in spektakulärer Lage und schließlich als Ansammlung rustikaler, kleiner Hotels im Cabaña-Stil an weißen Traumstränden.
Tulúms Strände kommen auch in Tourismusprospekten ohne Retusche aus: Blendend weißer Sand aus Muschelkalk vor türkisgrünem Meer, wenn sie nicht unter Braunalgen begraben sind, wie es seit Jahren immer häufiger der Fall ist.
Im Unterschied zu den großen Hotelanlagen der nördlichen Riviera Maya, die oft mehrere hundert Zimmer haben, wirken die kleinen Bungalow-Hotels mit ihren wenigen, oft als freistehende, rustikale Hütten gebauten Zimmern geradezu idyllisch. Diesen Umstand bezahlt man aber auch mit … .
Ideal sind die Cabañas von Tulúm für Hochzeitsreisende und Paare, nur wenige entsprechen den Bedürfnissen von (Klein) Kindern.
Wer sich nicht völlig dem Strandleben hingeben möchte, sollte sich für einen Mietwagen entscheiden, um auch das Hinterland und die entlegeneren Küstenlandschaften weiter südlich erkunden zu können, oder auch nur, um beim Abendessen eine Alternative zum Hotelrestaurant zu haben.
Wer einen Mietwagen hat, kann schließlich auch weitaus preiswerter im Ort Tulúm übernachten.
Die Ruinen von Tulúm waren ein wichtiger Hafen der Maya, dazu Handelsplatz und religiöses Zentrum. Beispiellos ist ihre Lage auf Felsen über dem türkisfarbenen karibischen Meer. Zu voller Blüte gelangte Tulúm, das auch Zama (Morgenröte) genannt wurde, erst zwischen 1200 und 1400 n.Chr. und war, anders als die meisten Mayastädte, bei Ankunft der Spanier noch bewohnt.
Da die Ruinen im Aktionsradius der Touristenmassen von Cancún und Playa del Carmen liegen, werden sie täglich von wahren Heerscharen bevölkert, obwohl die Bauwerke selbst nicht gerade spektakulär zu nennen sind und ihre Architektur beinahe plump anmutet. Bereits bei Ankunft gibt der Rummel des Parkplatzes mit den diversen Souvenirgeschäften und ungezählten Reisebussen einen Eindruck von dem, was den Besucher auf dem landseitig von einer Mauer umschlossenen Gelände erwartet. Es empfiehlt sich, früh morgens vor Ort zu sein, um wenigstens dem größten Touristen–Ansturm (und der Mittagshitze) zu entgehen.