Mérida – Umgebung

Méridas Umgebung bietet interessante Ziele, die sich für einen (Halb-) Tagesausflug eignen.

Verlässt man Mérida Richtung Norden, bieten sich die Mayastädte Dzibilchaltún, Aké und das an der Golfküste gelegene Xcambó an, während man Richtung Westen auf Celestún mit seinen Mangroven und Flamingokolonien trifft.
Im Südosten Méridas kann man im Rahmen einer Tour zu den Cenotes von Cuzamá gleich mehreren dieser faszinierenden Kalkstein-Dolinen besuchen.
Dzibilchaltún (“der Ort der beschriebenen Steine“) ist die älteste und am längsten durchgehend besiedelte Mayastadt der Yucatán-Halbinsel. Ihren Namen verdankt sie den zahlreichen hier gefundenen Stelen. Insbesondere Stele 19 gilt als Meisterwerk der Maya-Bildhauer.
Das wichtigste Gebäude Dzibilchaltúns ist der Templo de las siete muñecas (Tempel der sieben Puppen), der nach dem Fund sieben kleiner Steinfiguren benannt wurde, den Archäologen bei Grabungsarbeiten in der 1950er Jahren machten. Das aus dem 6.Jahrhundert stammende Bauwerk ist gut erhalten, da es von einer später abgetragenen Pyramide überbaut war. Es staht am Ende einer Zeremonialstraße (sacbé), hat einen quadratischen Grundriss und vier axiale Treppen, die zu seinem Inneren führen. An den Dachecken finden sich Masken des Regengottes Chaac.
Zu den Attraktionen Dzibilchaltúns zählt neben einem interessanten Museum der schöne, offene Cenote Xlacah, der ein beliebter Badeplatz ist.

Xcambó (X’Cambó, in manchen Quellen auch Xtampú genannt) liegt an der Laguna Rosada unweit der Golfküste und stellt heute eine kuriose Mischung aus Mayaruinen, einer katholischen Kirche und mehreren Süßwasserquellen dar. Zwischen 100 v.Chr. und 600 n. Chr. war die Mayastadt von großer Bedeutung, da sie die Zentren von Izamal, Uxmal und Chichén-Itzá mit Salz und über die hier gefangenen Fische und Meeresfrüchte mit proteinhaltigen Nahrungsmitteln versorgte. Bis heute wird in der Umgebung Salz gewonnen.
Die Mayastadt Aké liegt östlich Méridas auf halbem Weg nach Izamal. Ihre Bauten stammen überwiegend aus der klassischen Periode der Mayakultur stammen. Auffälligstes Bauwerk ist der so genannte Säulenpalast mit seinen 35 Säulen auf einer flachen Stufenplattform errichteten. Einst trugen diese vermutlich eine der größten Dachkonstruktionen der Mundo Maya.
Celestún erreicht man nach etwa einstündiger Fahrt nach Westen. Das gleichnamige Mangroven-Biosphärenreservat an der Mündung des Río Celestún in den Golf von Mexiko gehört seit 1979 zum UNESCO Welterbe. Das fragile Ökosystem des Schutzgebiets ist berühmt für seine Flamingokolonie und Süßwasserquellen inmitten des Mangrovenwaldes. So ist denn auch eine Bootstour zu den Flamingos die beliebteste Unternehmung vor Ort. Die Vögel gehören zur Gattung der Karibikflamingos (Phoenicopterus ruber), die ansonsten in Mittelamerika nicht vorkommt.
Am Strand von Celestún gibt es mehrere Restaurants, die garantiert frischen Fisch anbieten. Ihr Besuch stellt einen guten Abschluss des Ausflugs dar.
Eine Tour zu den Cenotes von Cuzamá beginnt bei einer bis zum Hurrikan Isidro funktionierende Sisalhacienda gleichen Namens, run 45 Fahrminuten südöstlich von Mérida.
Heute dienen die altertümlichen, von Pferden gezogenen Schienenvehikel der Hacienda, auf die früher die Agaveblätter verfrachtet wurden, dem Transport der Touristen zu drei Cenotes im Hinterland.
Zwei der drei Cenotes – Bolonchoojol (“neun Tropfen Wasser”) und Chansinic’che (“Baum mit kleinen Ameisen”) sind in Kalksteinhöhlen eingeschlossen, während der dritte, Chelentún (“liegender Fels”), ein Cenote des offenen Typs ist.