Tulúm

Es gibt Tulúm gleich dreifach: Als stetig wachsende Kleinstadt an der Schnellstraße entlang der so genannten Riviera Maya; als die Ruinen der gleichnamigen Mayastadt in spektakulärer Lage und schließlich als Ansammlung von Hotels entlang des Strandes.

Tulúms Tage als Traumziel für Reisende auf der Suche nach einem hippen Strandurlaub sind gezählt. Spätestens wenn am 1.Dezember 2023 der gegen Widerstände durchgesetzte internationale Flughafen eröffnet, ist auch hier die Entwicklung im Stil von Cancún und Playa del Carmen absehbar. Doch bereits jetzt hat sich das einst  verschlafene Straßendorf Tulúm, etliche Kilometer landeinwärts von den Stränden gelegen, zu einer veritablen Stadt von rund 47 000 Einwohnern mit hunderten Hotels und
ebensovielen Ferienapartments entwickelt.

Leider haben sich auch unmittelbar am Strand einige Großhotels angesiedelt, auch wenn vor allem an den südlichen, schöneren Strandabschnitten noch immer kleine (wenn auch teure) Bungalowanlagen dominieren. Wer diese Preise bezahlen kann und will, sollte die jeweils aktuelle Braunalgen (Sargassum) – Situation im Blick haben und auf großzügige Stornofristen achten.

Eine überlegenswerte Alternative für Reisende mit Mietwagen ist es, ein preiswerteres Hotel zu wählen, von dem aus man sich die jeweils algenfreien Strände aussuchen und auch interessante Ziele im Hinterland, wie die zum Baden geeigneten Cenotes wie z.B. Dos Ojos, Mayastädte wie Cobá oder das Biosphärenreservat Sian Ka’an entdecken kann.

Die Mayaruinen von Tulúm

Die Ruinen von Tulúm waren ein wichtiger Hafen der Maya, dazu Handelsplatz und religiöses Zentrum. Beispiellos ist ihre Lage auf Felsen über dem türkisfarbenen karibischen Meer. Zu voller Blüte gelangte Tulúm, das auch Zama (Morgenröte) genannt wurde, erst zwischen 1200 und 1400 n.Chr. und war, anders als die meisten Mayastädte, bei
Ankunft der Spanier noch bewohnt.
Da die Ruinen im Aktionsradius der Touristenmassen von Cancún und Playa del Carmen liegen, werden sie täglich von wahren Heerscharen bevölkert, obwohl die  Bauwerke selbst nicht gerade spektakulär zu nennen sind und ihre Architektur beinahe plump anmutet. Bereits bei Ankunft gibt der Rummel des Parkplatzes mit den diversen Souvenirgeschäften und ungezählten Reisebussen einen Eindruck von dem, was den Besucher auf dem landseitig von einer Mauer umschlossenen Gelände erwartet. Es empfiehlt sich, früh morgens oder am späteren Nachmittag vor Ort zu sein, um wenigstens dem größten Touristen–Ansturm (und der Mittagshitze) zu entgehen.