La Paz
Die Hauptstadt des Bundesstaates Baja California Sur im Südosten der Halbinsel am tiefen Einschnitt der “Bahía de la Plaza” trägt ihren Namen noch immer zu Recht.
Trotzdem sie heute 200.000 Einwohner aufweist, ist die friedliche und beschauliche Atmosphäre der Kleinstadt geblieben. Wohltuend unterscheidet sie sich von den amerikanisch dominierten Tourismushochburgen der “Los Cabos” am Südzipfel der Halbinsel. Gute Hotels, Restaurants und Geschäfte, die zollfreie Waren anbieten, gibt es hier ebenso, wie ruhige Badestrände und ausgezeichnete Tauch- und (Wasser) Sportangebote, die stetig mehr Besucher anziehen. Das abendliche Leben am Malecón, wie die – auch bei Tageslicht schöne – Uferpromenade genannt wird, unterscheidet La Paz von den seelenlosen Resorts am Kap. Alte Lorbeerbäume, Dattel- und Kokospalmen lockern das Stadtbild auf, in dem neben der Kathedrale noch zahlreiche Gebäude aus dem 19. Jahrhundert erhalten sind. La Paz ist zudem ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, neben dem Flughafen und den Fährverbindungen zum Festland sind alle wichtigen Autovermietungen hier vertreten. Auch wer die faszinierende Insel- und Wasserwelt der Cortés-See oder die ökologischen Paradiese des Umlands entdecken will, wählt mit La Paz einen günstigen Standort, auch wenn das Preisniveau – wie überall auf der Baja – der Zahlungsbereitschaft amerikanischer Pauschaltouristen gefolgt ist.
Ihren Namen verdankt “die Friedliche” dem freundlichen Empfang, den die Einheimischen dem spanischen Admiral Vizcaíno 1596 bereiteten. Eine dauerhafte Siedlung entstand in dieser hügeligen und kakteenbestandenen Landschaft aber erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Gefolge der Jesuiten, die bereits im 18. Jahrhundert zahlreiche schöne und zugleich schlichte Missionskirchen errichteten. Alles andere als friedlich verlief die Episode der amerikanischen Besetzung der Stadt, allen voran der Versuch des infamen “Abenteurers” William Walker, der hier 1853 im Auftrag der us-amerikanischen Südstaaten unter den Vorzeichen des drohenden Sezessionskrieges einen neuen Sklavenstaat zu gründen suchte.