Ek Balám
Bis vor wenigen Jahren wusste man sehr wenig über die Stätte im Nordosten Yucatáns, deren Name übersetzt ‘schwarzer Jaguar’ bedeutet.
Extensive Grabungs- und Restaurierungsarbeiten haben unterdessen nachgewisen, dass Ek’ Balám sowohl ein großes, als auch ein bedeutendes Zentrum der Maya-Spätklassik war. Es war Herrschaftssitz des Reiches Tah, dem die Stämme Ostyucatáns und der Golfküste tributpflichtig waren. Letzteres kann man aus der großen Zahl von Muscheln, die unter den Opfergaben gefunden wurden, ableiten. Während Ek’ Balám viele typische Merkmale der Maya-Architektur aufweist, verfügt es auch über außergewöhnliche Charakteristika, die beispiellos sind. Zu diesen einzigartigen Elementen zählen Darstellungen von Wesen mit Flügeln, unserer Vorstellung von Engeln nicht unähnlich. Auch war Ek’ Balam nicht Teil des Kukulkán-Kultes, vielmehr dominieren auf großen Stuckmasken, Friesen und steinernen Statuen Darstellungen des Jaguars oder die Abbilder von Herrschern.
Zu ihrer Blütezeit (800-1000 n.Chr.) umfasste die Stadt ein Areal von 12km² mit einer geschätzten Einwohnerzahl zwischen 12000 und 18000.
Ein guter Standort, von dem aus man sowohl Ek Balám, als auch Chichén Itzá besuchen kann, ist die Kolonialstadt Valladolid. Im dortigen Museum kann man sich auch gut auf den Besuch vorbereiten, da es vor Ort kaum Informationen gibt.