Campeche

Die heutige Hauptstadt des Bundesstaates Campeche ist einer der ältesten spanischen Kolonialhäfen des Kontinents.

Bereits 1540 gründeten die Spanier ihre Stadt auf den Überresten der bestehenden Maya-Siedlung Kimpech oder Canpech. Nach zahlreichen Überfällen durch Freibeuter und Piraten wie Francis Drake oder Henry Morgan wurde die Hafenstadt seit 1686 mit einem geschlossenen Ring an Befestigungsanlagen, sogenannten Baluartes, versehen. Vier Stadttore bildeten die einzigen Zugänge zum historischen Stadtkern.

Diesem gut erhaltenen und geschlossenen architektonischen Ensemble verdankt Campeche seinen Status als UNESCO Weltkulturerbe. Dennoch ist Campeche, anders als Mérida im benachbarten Yucatán, (noch) keine Touristenstadt. Ihren relativen Wohlstand verdankt sie den Ölvorkommen weit draußen im Golf von Mexiko.

Sieht man von den beiden, außerhalb des Stadtzentrums auf Hügeln angesiedelten spanischen Forts Fuerte de San José und  Fuerte de San Miguel ab, lassen sich viele der Sehenswürdigkeiten zu einem Rundgang in der Stadt zusammenfassen: Vier der sechs Bastionen können besichtigt werden, wobei der Besuch der Baluarte Nuestra Señora de la Soledad besonders zu empfehlen ist. Deren Inneres beherbergt das kleine, aber überaus feine Museo de la Arquitectura Maya mit einer Sammlung aus Stelen und anderen Artefakten der Río Bec, der Chenes und der Puuc Region. Rund um die zentrale Plaza reihen sich die Gebäude weltlicher und geistlicher Macht: die Kathedrale Nuestra Señora de la Purísima Concepción, die alte Schiffswerft, das Zollgebäude und die ehemaligen Wohnhäuser der wichtigsten Konquistadoren. Sehenswert ist in jedem Fall die Casa 6, ein liebevoll restauriertes Gebäude aus dem 17.Jahrhundert, das heute als Kulturzentrum fungiert und kostenlos besichtigt werden kann. Die Mansión Carvajal ist ein Prachtstück bürgerlicher Architektur des 19. Jahrhunderts. Charakteristisch sind ihre maurisch anmutenden Bögen und eine große Marmortreppe.

Unter Campeches Kirchen sind neben der Kathedrale die Iglesia de Guadalupe (1575 – 1660) und die aus dem 17. Jahrhundert datierende Iglesia de San Román hervorzuheben, sowie die Kirche San José die heute als Austellungsraum dient. Wie man es von einer Hafenstadt erwarten darf, hat die lokale Gastronomie einige ausgezeichnete Fischrestaurants zu bieten, in denen fangfrische Ware angeboten wird.