Livingston

Die kleine Hafenstadt an der Mündung des Río Dulce ist nur auf dem Wasserweg zu erreichen, doch der ist überaus reizvoll.

In Guatemalas karibischer Enklave dominiert die Garífuna-Bevölkerung, jene afrokaribische Gruppe, die 1797 von den Engländern als Sklaven von St.Vincent nach Roatán verschleppt wurde. Teile des heute einige hunderttausend Menschen zählenden Volkes siedelten sich zu Beginn des 19.Jahrhunderts in Belize und auch im Golf von Honduras an.
In den Straßen Livingstons wird neben Spanisch vor allem Englisch und Kriol gesprochen. Auch andere kulturelle Traditionen unterscheiden sich deutlich von denen der Ladino-Kultur, am deutlichsten wird dies Besuchern beim Essen und bei der Musik. Ein typisches Gericht, das man sich nicht entgehen lassen sollte, ist Tapado, eine Suppe auf der Basis von Kokosmilch mit Schalentieren und Kochbananen. Musikalisch dominiert der Punta-Rock, eine kommerzielle Abwandlung der traditionellen, rituellen Musik der Garífuna, dessen charakteristischer Trommelrhythmus unverwechselbar ist.
Livingstons Ortskern ist sehr übersichtlich und nahezu alle Restaurants und Kneipen reihen sich entlang der beiden Straßen “Calle Principal” und “Calle del Comercio”.
Livingston, das vor der Gründung Puerto Barrios’ Guatemalas wichtigster Karibikhafen war, ist bis heute nur auf dem Wasserweg erreichbar, so dass die meisten Besucher per Bootstour über den Río Dulce, oder aus Belizes Süden über den Golf von Honduras ankommen.