San Andrés und Providencia

Während San Andrés seit Jahrzehnten als Badeinsel, Tauchresort und Shopping-Paradies für betuchte Kolumbianer und zunehmend auch Brasilianer bekannt ist, gilt Providencia nach wie vor als echter Geheimtipp.

Aktueller Hinweis: Gut zwei Jahre nach dem verheerenden Hurrikan Iota, der im November 2020 die kleine kolumbianische Karibikinsel verwüstet und nahezu alle Gebäude beschädigt oder zerstört hatte, freuen sich die gebeutelten Einwohner wieder auf Besucher (mehr dazu hier).

Wer Kolumbiens karibisches Inselpaar San Andrés und Providencia auf der Landkarte sucht, muss den Blick weit nach Norden richten. Rund 200 km vor der nicaraguanischen Küste liegen die beiden ungleichen Schwestern im karibischen Meer.

Auf der nur 17km² großen Insel gründeten einst Puritaner eine Kolonie, bevor Old Providence gegen Ende des 17.Jahrhunderts zur Rückzugsbasis des berüchtigten Piraten Henry Morgan wurde.
Heutigen Besuchern bietet Providencia ein Karibikgefühl aus der Zeit vor dem Massentourismus.
Die gut fünftausend meist Englisch oder Kriol sprechenden Einwohner verteilen sich auf kleine Orte und Siedlungen, die entlang der Küstenstraße verstreut liegen.
Große Hotels fehlen völlig, stattdessen gibt es einige kleine Bungalowanlagen.
Die besten Strände liegen im Süden und Südwesten. Sie sind weitgehend unbebaut und naturbelassen. Kleine Restaurants bieten kreolische Küche und frische Meeresfrüchte und Fisch.
Wer auf der Suche nach einem ausgeprägten Nachtleben ist, ist hier falsch.
Das vorgelagerte Riff und die Old Providence McBean Lagoon stehen unter Schutz und geben hervorragende Tauch- bzw. Schnorchelreviere ab.
Selbst Wanderer kommen auf Providencia nicht zu kurz. Die grüne, hügelige Landschaft hat ihre höchste Erhebung im 363 Meter hohen Peak, dessen Besteigung mit einem grandiosen Rundumblick über die Insel und die türkisblaue See belohnt wird.
Ein weiterer netter Spaziergang führt im Norden über die Brücke der Verliebten (Puente de los Enamorados) zum vorgelagerten Inselchen Santa Catalina und nach Morgan’s Head, von wo sich ebenfalls eine schöne Aussicht bietet.

Wem Providencia zu ruhig und beschaulich ist, oder wer von der Anreise nach Providencia in kleinen Propellermaschinen zurückschreckt, der ist auf San Andrés besser aufgehoben.
Zwar ist dessen Hauptstrand im Norden der Insel mit hässlichen Hotels und Apartmenthäusern verbaut, dennoch ist der weißsandige Sand vor türkisblauem Wasser eine Augenweide.
Weitaus ruhiger geht es am ebenfalls an der Ostküste der Insel gelegenen Strand von San Luis zu, wo es auch ein recht komfortables Hotel gibt.

Regelmäßige Flüge nach San Andrés gibt es von Cartagena, Medellín, Cali, Bogotá, Barranquilla und sogar von Panama City.