Vulkan Tenorio & Rio Celeste
Der Vulkan Tenorio erhebt sich 1916 Meter über dem Meeresspiegel in der Provinz Guanacaste.
Er liegt im äußersten Nordwesten des gleichnamigen Nationalparks, der 1995 gegründet wurde und eine Fläche von 12.871 Hektar umfasst. Bekannt wurde er durch seine Thermalquellen mit Temperaturen bis zu 94°C und sprudelnden Schlammbecken. In den tiefer gelegenen Randzonen des Tenorio Nationalparks dehnen sich große Macadamia-Plantagen aus. Am Fuße des Vulkans liegt das Tal von Bijagua, von wo man den etwaigen Aufstieg nur mit einem ortskundigen Führer unternehmen sollte, da es keine trassierte Route gibt. Das Klima des Nationalparks steht unter dem Einfluss von Pazifik und Atlantik mit acht verschiedenen Klimazonen. Die Temperatur schwankt zwischen 15° und 24° C bei einer durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmenge von 4000 mm. Diesen unterschiedlichen Klimazonen verdankt der Park seine diversen Ökosysteme mit entsprechend großer Artenvielfalt in Flora und Fauna. So gehören zur lokalen Pflanzenwelt verschiedene Palmenarten, Helikonien, Bromelien und Orchideen sowie wilde Avocadobäume, Breiapfelbäume (sapotes), Eichen, Netzannonen und Trompetenbäume (bignoniaceae). Eine Sonderstellung nimmt der endemische Jícaro de Danta ein (Parmentiera valerii), eine in der Kordillere von Guanacaste endemische Art, deren unmittelbar am Stamm wachsenden Früchte die Hauptnahrung für Tapire (danta) darstellen. Entsprechend gehört auch wieder eine wachsende Zahl von Tapiren zur lokalen Tierwelt, ebenso Puma, Wildschwein, Baumozelot, Graufuchs, Rotwild, Affen, Agutis und über 300 verschiedene Vogelarten. Der Vulkan Tenorio weist vier Kegel und zwei Zwillingskrater auf. Seine Flanken säumen Mischwälder, durchzogen von Primärwäldern, in den tieferen Regionen der regenarmen Seite dominiert Savanne und tropischer Trockenwald.
An der Westflanke des Vulkans entspringt der Rio Tenorio und an der Südflanke der Rio Tenorito und Rio Martirio. Von seinem Gipfel kann man an klaren Tagen die Tiefebenen von San Carlos und Guatuso, den Arenalsee und den Nicaraguasee überblicken. Die wichtigsten Attraktionen des Nationalparks sind der malerische Wasserfall und die Lagune, der himmelblaue Rio Celeste, der seine unwirklich anmutende Farbe mineralischen Ablagerungen verdankt, die schöne Panoramasicht bis zum Nicaraguasee, heiße Dampf- und Thermalquellen und immer wieder überquert man entlang der Wanderwege kristallklare Flüsschen. Besonders zu empfehlen ist der “Misterios del Tenorio” genannte Wanderweg, für dessen 3,5 Kilometer Länge man etwa drei Stunden (ohne Badepausen) veranschlagen sollte. Durch die Baumwipfel des Regenwaldes führt ein Hängebrückensystem der von einer lokalen Kooperative betriebenen Lodge “Las Heliconias”. Außerdem werden von allen Hotels Rafting-Touren auf dem Rio Tenorio vermittelt (Klasse 3 bis 4, eine Stelle Klasse 5), alternativ auch die ruhigere Variante des “River Floating” (Rafting Klasse 1 bis 2) auf dem Rio Corobici.