Monteverde Schutzgebiet

Monteverde ist über die Jahrzehnte zum Synonym des “Öko–Tourismus” geworden, dessen Vorbild zahllose andere private Initiativen in der ganzen Region inspiriert hat.

Am Anfang seiner weltweit bekannten Erfolgsgeschichte, die letztlich bis ins Jahr 1951 zurückreicht, standen einige Quäkerfamilien, die, um der Einziehung durch die Army zu entgehen, die USA verließen und sich in Monteverde ansiedelten. Sie begannen, das erworbene Land zu roden, um es für die Milchviehhaltung nutzbar zu machen, merkten aber bald, dass der Nebelwald als Schutz der Wasserscheide der Region unverzichtbar war. Daraufhin schufen sie ein erstes Schutzgebiet von einigen hundert Hektar, das stetig erweitert wurde. Seit 1972  wurde daraus das offizielle Schutzgebiet “Reserva Biológica Bosque Nuboso Monteverde y Santa Elena”. Die Zufahrtstraßen sind noch immer so schlecht wie damals, doch der Weg hierher ist zum ausgetretenen Pfad für einen guten Teil der Touristenströme in Costa Rica geworden, fehlt Monteverde doch in kaum einer Reiseroute zu den “Top-Zielen” des Landes. Im Ort Santa Elena gibt es neben zahlreichen kleineren Hotels, Restaurants und “Sodas” auch eine Bank sowie die Büros der Parkverwaltungen.
Da zu keinem Zeitpunkt mehr als 150 Besucher gleichzeitig im Schutzgebiet sein dürfen und Eintrittskarten nicht vorab verkauft werden, sollte man zur Hochsaison vor Öffnung (7.00 h) zur Stelle sein, um sicher zu sein, eingelassen zu werden.

In der Monteverde-Region sind drei Schutzgebiete angesiedelt: die “Reserva Monteverde” (4000 ha), die  “Reserva Santa Elena” (310 ha) sowie der Kinderregenwald des “Bosque Eterno de Los Niños” am Ostrand der Arenal-Monteverde-Zone.
Das Monteverde-Schutzgebiet ist das mit Abstand größte, aber auch das am meisten besuchte. Ein Großteil seines Wegesystems aus 9 Wegen mit einer Gesamtlänge von 13 km ist durch Betonteile oder Holzplanken verstärkt und daher leicht zu begehen, wenn auch um den Preis eines weniger authentischen Naturerlebnisses, als dies auf den unbefestigten Wegen der Reserva Santa Elena möglich ist. (4 Wege von 12 km Gesamtlänge). Der Artenreichtum der Schutzgebiete verteilt sich auf vier Lebenszonen über eine Höhe von 1200 Metern (1440m-2600m). Mehr als 400 Vogelarten, darunter auch der Quetzal (in den Monaten Januar bis Juni), der Glockenvogel und der Mohrenguan, 120 Amphibien- und Reptilienarten, 490 Schmetterlingsarten und 100 Säugetierarten wurden gezählt. Zu letzteren zählen alleine 60 Fledermausarten, die vom Aussterben bedrohten Katzen Ozelot und Jaguar sowie der seltene Tapir. Weitaus besser stehen die Chancen, Zwei- und Dreizehenfaultiere oder Brüllaffen zu sichten. Unter den 3000 Pflanzenarten sind neben Hartholz-Baumriesen auch zahllose Moose und Farne, Bromelien und Orchideenarten vetreten. Die meisten der vertretenen Orchideenarten blühen im März. Bäume in den höheren Regionen, die konstanten Nordwinden vom Atlantik ausgesetzt sind, bilden so genannte Elfenwälder, deren moosbehangene und von Epiphyten besetzten Bäume alle in eine Richtung zu wachsen scheinen.