Orosi Tal
Mit dem Orosí Tal wird eine der ältesten Kulturlandschaften Costa Ricas als letzte für den Tourismus entdeckt.
Dabei hat die Region neben historisch bedeutsamen Orten und Gebäuden auch zahllose Naturattraktionen zu bieten. Das Dorf Orosi liegt im gleichnamigen Tal südlich des Cachí-Staudamms. Der Kaffee, der hier auf den Fincas an den Berghängen angebaut wird, ist weltbekannt. In der Umgebung gibt es heiße, vulkanische Quellen, in denen man baden kann. Gut zu erreichen sind auch der wenig besuchte Nationalpark Tapantí, die Vulkane Irazú und Turrialba, der Lankester Garten, die Kirchenruine von Ujarrás sowie das Nationalmonument Guayabo. Der Legende nach gelang es den Bewohnern von Ujarras 1666, englische Piraten mit Hilfe der Jungfrau Maria zu vertreiben. Eine alljährliche Prozession, in der die Marienstatue feierlich zur Kirche getragen wird, erinnert an die damalige Rettung. Die Überreste der Kirche von Ujarras gehören zu den wenigen Zeugnissen der kolonialen Vergangenheit Costa Ricas und gelten heute als nationales Monument.
Weitaus älter sind die Ruinen von Guayabo. Die Blütezeit dieser Stadt, die seit 1000 v. Chr. besiedelt war, wird auf den Zeitraum zwischen 300 und 700 n.Chr. datiert. Aus dieser Zeit stammen auch die Gebäudereste und Aquädukte, die man heute besichtigen kann. Kulturell ist die Stätte nicht eindeutig zuzuordnen, es gibt sowohl Hinweise auf südamerikanische Einflüsse, als auch Elemente, die auf einen intensiven Kontakt mit den mesoamerikanischen Hochkulturen der Olmeken und Nahua-Gruppen Mexikos hinweisen.
Der Irazú ist mit seinen 3432 Metern der höchste Vulkan des Landes. Er liegt 31 km nordöstlich der Provinzhauptstadt Cartago. Die Strasse, die bis wenige hundert Meter an die Lagune des Hauptkraters heranreicht, macht ihn gut erreichbar. Der Irazú hat insgesamt fünf Krater, von denen drei leicht zugänglich sind. Der Hauptkrater mit seinen steilen, 300 m hohen Wänden hat einen Durchmesser von mehr als einem Kilometer. An seinem Grund leuchtet die Lagune in schwefeligem Gelb-grün. In der kargen Landschaft der Kraterregion findet man kaum Vegetation und ebenso wenig Tiere, abgesehen vom “Playa Hermosa Krater”, an dem man Vögel beobachten kann. Der Vulkan ist zwar die meiste Zeit von Wolken verhüllt, aber in den Morgenstunden hat man oft freie Sicht, und dann bieten sich dem Besucher gewaltige Blicke. Seit dem ersten dokumentierten Ausbruch des Irazú im Jahr 1723 war der Vulkan mehrfach aktiv. Nach einer starken Eruption 1963 ging über Cartago und San José ein Ascheregen nieder, während der damalige US-Präsident John F. Kennedy die Hauptstadt besuchte. Der letzte Ausbruch fand 1994 an der Nordwand des Kraters statt. Heute zeigen “fumaroles”, kleinere Lavaströme und leichte Beben, dass der “Berg der Beben und Donner” seinen Beinamen zurecht trägt. Für einen Besuch des Irazú Nationalparks sollte man sich unbedingt wetterfest ausrüsten, denn es herrscht in der Höhe ein starker Wind und es gibt Temperaturschwankungen von –3°C bis +17°C, die sehr plötzlich auftreten können. Menschen mit sonnenempfindlicher Haut sollten unbedingt einen starken Sonnenschutz mitbringen. Am Gipfel gibt es ein kleines Café, in dem man Snacks und Kaffee bekommt.
Der Besuch des Irazú Nationalparks lässt sich gut mit dem des Lankester Botanischen Gartens außerhalb Cartagos verbinden. Die Attraktion des 11 Hektar großen Areals sind tausende Orchideen, inmitten zahlloser anderer Pflanzenarten, die typisch für den tropischen Regenwald sind. Besonders populär sind auch die den Schmetterlingen und Kolibris gewidmeten Gartenbereiche.