Alajuela
Alajuela ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und liegt im Westen San Josés nahe des internationalen Flughafens “Juan Santamaria”.
Im Kern ist Alajuela eine verkehrsreiche Kleinstadt mit ca. 50000 Einwohnern, umgeben von einem eigenen kleinen Ballungsraum, in dem weitere 300000 Menschen leben. Alajuela ist Handelszentrum für Zucker, Kaffee, Ananas, Melonen, Macadamia-Nüsse, Papaya und Zierpflanzen wie Rosen und Chrysanthemenstecklinge. Der Besuch Alajuelas lohnt sich für diejenigen, die einen unverfälschten Eindruck vom Alltagsleben im dichtbesiedelten Valle Central erhalten wollen, oder dem costaricanischen Nationalhelden und Sohn der Stadt, Juan Santamaria, ihre Reverenz erweisen wollen. Dem todesmutigen kleinen Trommler, dem es in der entscheidenden Schlacht gegen die Söldnertruppe des berüchtigten Freischärlers William Walker 1856 gelang, die Barrikaden des Gegners in Brand zu setzen, hat Alajuela sowohl ein Denkmal gesetzt als auch ein Museum im ehemaligen Gefängnis der Stadt gewidmet. Als wichtigstes Kulturdenkmal der Stadt gilt die Mitte des 19.Jahrhunderts erbaute Kathedrale, deren Chor von einer mächtigen Kuppel überspannt wird. Die Kirche und der grüne Parque Central bieten auch die einzigen Oasen der Ruhe im ansonsten hektischen Zentrum der Stadt.
Alajuela ist dennoch – zumindest für Großstadtmuffel – eine bessere Alternative zur Hauptstadt San José als Ausgangs- oder Endpunkt einer Costa-Rica-Reise. Keines der Hotels in Alajuela liegt jedoch im Zentrum, so dass man zum Besuch der Innenstadt mit dem eigenen Mietwagen oder mit dem Taxi bzw. öffentlichen Bus fahren muss. Alajuela bietet sich auch als Standort für den Besuch nahegelegener Attraktionen wie dem Nationalpark des Poás-Vulkans oder des Örtchens Barva am Fuße des gleichnamigen Vulkans an, das Costa Ricas spärliches koloniales Architekturerbe beherbergt. Auch Sarchí, Ursprungsort der ‘Carretas’, jener buntbemalten, hölzernen Ochsenkarren, die zum nationalen Symbol erhoben worden sind, liegt nur eine halbe Fahrtstunde von Alajuela entfernt. Wer den Poás-Vulkan mit seiner seit der letzten phreatischen Explosion 2018 nicht mehr türkisfarbenen sondern grauen Kraterlagune besuchen will, sollte dies am frühen Vormittag tun, da spätestens ab Mittag Wolken den Blick auf den Krater verhindern. Die allseits angebotenen Touren für Reisende ohne eigenes Fahrzeug sind nur eingeschränkt zu empfehlen, da sie sich oft als verkappte Butterfahrt mit mehreren unangekündigten Einkaufsstopps entpuppen.