Bocas del Toro

Das karibische Archipel aus sechs größeren und zahllosen kleinen Inselchen ist Teil der gleichnamigen Provinz, die auch den Festlandstreifen zwischen Changuinola und Chiriquí Grande einschließt.

Während sich dorthin jedoch kaum ein Tourist verirrt, sind die Inseln zwischen der Bucht von Almirante und der offenen karibischen See ein seit Jahren beliebtes Touristenziel, das seine wachsende Popularität auch der Nähe zur costaricanischen Grenze bei Sixaola verdankt. Die Hauptinsel des Archipels, Isla Colón, ist die touristisch am stärksten entwickelte, auch wenn auf der benachbarten Isla Bastimentos bereits die Bulldozer us-amerikanischer Investoren den Boden für Resorts und Condo-Siedlungen bereiten. In der ebenfalls Bocas genannten Inselhauptstadt am Südende der Isla Colón sind die typischen karibischen Holzhäuser aus der Hochzeit der United Fruit Company restauriert und meist zu Hotels umgewandelt worden. Hier haben sich zahlreiche Restaurants, Kneipen und Touranbieter angesiedelt, die Besucher im Rahmen von Bootstouren zu den schönsten Stränden und Tauch- bzw. Schnorchelrevieren des Archipels bringen. Entlang der Hauptstraße Calle 3 spielt sich auch das Nachtleben der Insel ab.

Isla Bastimentos

Seit 1988 sind gut 13000 Hektar der Isla Bastimentos und des sie umgebenden marinen Lebensraums als Nationalpark ausgewiesen. Ein schmaler Korridor durch die Inselmitte bildet eine Landbrücke zwischen der offenen und der geschützten Küste, während der Großteil der Nationalparkfläche Lebensräume des Meeres schützt. Dazu gehören auch die beiden unbewohnten Cayos Zapatilla, deren Strände als schönste des Archipels gelten können. Sie gehören zum Barriereriff, das einen Großteil der Isla Bastimentos  schützt. Das Landesinnere des Parque Nacional Marino Isla Bastimentos besteht aus primärem und sekundärem Regenwald, in dem zahlreiche endemische Arten vorkommen. Zu diesen gehören Weißgesicht-Kapuzineraffen, Nachtaffen, Zwei- und Dreizehenfaultiere, Pakas, Langschwanzkatzen, Gürteltiere, seltene Vogelarten, Fledermäuse, Schildkröten, Kaimane, Frösche, Eidechsen, Schmetterlinge und seltene tropische Insekten. Unter den Tausenden von Pflanzenarten findet man u.a. tropische Harthölzer, Waldpalmen, Kletterpflanzen, Moose, Farne, Bromeliaden und Orchideen.
Auf der windwärtigen Seite der Landbrücke reicht das Blätterdach des Regenwaldes bis zum Strand, der je nach Saison Nistplatz für vier Arten von Meeresschildkröten ist. Hier bilden Felswände, die sich zwischen die Strandabschnitte schieben, zusammen mit kleinen Buchten, Bächen und der Küste vorgelagerten Felsformationen eine dramatische Landschaft. Nicht weniger spektakulär ist die Landschaft unter Wasser, wo Felsschächte, -spitzen und -tunnel aufeinandertreffen und gemeinsam mit Hart- und Weichkorallen über 200 tropischen Fischarten Schutz und Unterschlupf bieten. Auf der windabgewandten Seite der Insel geht der Küstenwald in Mangroven über, die eine wichtige Rolle für das ökologische Gleichgewicht des vorgelagerten Riffs spielen.
Die Meeresoberfläche ist hier mit kleinen Mangroveninseln übersät, während Seegras den Meeresboden aus weißem oder rosafarbenem Korallensand bedeckt, dessen Filterfunktion sowohl den Mangroven, als auch den Formationen aus Hirschgeweih- und Hirnkorallen sowie Schwämmen, Fischen und anderen Meerestieren zugute kommt.

Einer der berühmtesten Bewohner der Isla Bastimentos ist der auch Erdbeerfrosch genannte rote Pfeilgiftfrosch, dessen Weibchen eine bemerkenswerte Brutpflege praktizieren: Nachdem zunächst das Männchen die befruchteten Eier über Tage feucht gehalten hat, trägt das Weibchen dann die Kaulquappen auf ihrem Rücken in die Baumkronen, wo sie in den Wasserreservoirs von Bromelien ideale und sichere Entwicklungsbedingungen vorfinden. Während dieser Phase werden sie von der Mutter mit unbefruchteten Eiern, die diese regelmäßig legt, gefüttert.