Santa Cruz

Santa Cruz de la Sierra liegt ungeachtet des irreführenden Namens im tropischen Tiefland am Fuße der Sierra Oriental auf nur 437m Höhe.

Die 1,5 Millionen-Stadt gilt als Boliviens größte, modernste, wohlhabendste und politisch konservativste. Ihr in konzentrischen Ringstrassen am Ostufer des Río Paray angelegtes Stadtbild lässt sich am besten aus der Luft erfassen. Die Reste der 1592 gegründeten Kolonialstadt findet man im inneren Ring mit der Plaza 24 de Septiembre als Zentrum. Diese ist gesäumt von der Kathedrale, dem Club Social, dem Kulturzentrum Centro Municipal de Cultura und weiteren restaurierten Kolonialgebäuden, zwischen denen sich aber auch moderne, eher gesichtslose Bauten angesiedelt haben. Vom begehbaren Turm der Kathedrale hat man einen guten Rundblick über das Zentrum von Santa Cruz.

Was Santa Cruz besonders macht, sind seine zahlreichen Freizeitparks und Grünanlagen, ein ausgeprägtes Nachtleben, gute Einkaufsmöglichkeiten sowie die kulturellen und natürlichen Attraktionen seines Hinterlandes. Touristen und Expats zieht es in die Kneipen und Restaurants der Av. Monseñor Rivero oder ins teure Viertel Equipetrol zwischen der zweiten und dritten Ringstraße im Nordwesten des Zentrums. Unter den Parks der Stadt sind der Jardín Botánico, ca. 8 km westlich der Stadt an der Straße nach Cotoca gelegen, und das Biocentro Güembé im Westen der Stadt jenseits des Río Paray zu empfehlen. Die 184 Hektar des Botanischen Gartens beherbergen die über einen Lehrpfad erschlossenen Waldarten der Region, vom tropischen Trocken- bis Regenwald. Häufig kann man in den Baumkronen neben zahlreichen Vogelarten auch Affen und Faultiere beobachten. Das Biocentro Güembé stellt ein buntes Ensemble aus künstlichen und natürlichen Badelandschaften, einem Resort-Hotel, Spielplätzen und einem enormen Schmetterlingshaus sowie einer Orchideensammlung dar. Leider sind die saftigen Eintrittspreise von ca. 20 € pro Person für die meisten Einheimischen kaum erschwinglich. Zooliebhaber werden sich den Besuch des Zoológico Municipal nicht entgehen lassen, gilt er doch als größter seiner Art in Südamerika.

Eine landschaftliche Kuriosität stellen die Lomas de Arena dar. Dabei handelt es sich um ein mehr als 100km² großes Wanderdünen- und Seengebiet rund zwölf Kilometer südlich von Santa Cruz. Die bis zu 50m hohen Dünen sind mit kleinen Grundwasserseen durchsetzt und werden von einem Bach durchflossen. Wer sie im Rahmen einer Tour besucht, ist zum Sandboarden eingeladen, doch auch der Besuch auf eigene Faust ist vor allem vor/ bei Sonnenuntergang sehr zu empfehlen, da sich dann die besten Fotomotive bieten.