Isla Ometepe

Die Insel Ometepe im Nicaraguasee besteht aus zwei Vulkanen, die durch eine schmale Landbrücke miteinander verbunden sind. Von oben betrachtet hat Ometepe die Form einer Acht.

Im Norden liegt der aktive Vulkan Concepción mit seinem perfekten Konus, im Süden der erloschene, Dschungel bedeckte Maderas, in dessen Krater sich eine Lagune gebildet hat. Viele Besucher kommen nach Ometepe, um in einer anstrengenden Wanderung einen der Vulkangipfel zu erklimmen, doch die Insel hat weitere Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten zu bieten und blickt auf eine bemerkenswerte Geschichte zurück. Vom restlichen Nicaragua durch den Cocibolca, wie der Nicaraguasee genannt wird, getrennt, lebt es sich auf Ometepe in einer Welt für sich. Oft als “Oase des Friedens” bezeichnet, überstand die Insel selbst die Revolution und den anschließenden Contra Krieg weitgehend unbehelligt.

Die frühen indigenen Siedler sahen in Ometepe das “gelobte Land”. Auf ihrer heiligen Insel hinterließen Chorotega, Nahua und Mayagruppen zahlreiche Artefakte, unter anderem auch Petroglyphen und Steinfiguren. Zwar “bekehrten” die spanischen Konquistadoren die Einheimischen zum Christentum, doch viele Bräuche und Überlieferungen wurden in den katholischen Glauben übernommen und auf diese Weise bewahrt. Bis heute werden auf Ometepe mehr religiöse und traditionelle Feste gefeiert als andernorts in Nicaragua. Dennoch sind die Lebensumstände der heutigen Bewohner alles andere als paradiesisch. Zwar sorgt das allgegenwärtige Vulkan-Duo für fruchtbare Böden, doch die Arbeitslosigkeit ist hoch, an vielen Stellen der Insel gibt es noch immer kein Trinkwasser, geregelte Stromversorgung ist für viele ein unbekannter Luxus und die medizinische Versorgung ist nach wie vor problematisch.

Ein nachhaltiger Tourismus, von dem auch die Einheimischen profitieren, stellt eine wichtige Zukunftsperspektive dar, so dass sich an die 2010 erfolgte Ernennung zum UNESCO-Biosphärenreservat und den 2012 eröffneten Flughafen große Erwartungen knüpfen. Noch sind viele Unterkünfte auf Ometepe eher einfach, mit kleinen Cabinas und Schlafsälen oder Zimmern mit Gemeinschaftsbad. Nach und nach entstehen aber auch kleine Hotels mit einem höheren Komfort. Viele der Unterkünfte folgen dem Trend zur ökologischen Landwirtschaft und bauen ihr eigenes Biogemüse und Obst an. Ein guter Standort zur Erkundung der touristischen ‘Highlights’ von Ometepe ist der kleine Ort Santa Cruz im Osten der Insel auf der Nordseite des Maderas: Im Umkreis von wenigen Kilometern erreicht man von hier sowohl den Ausgangspunkt für eine Besteigung des Maderas, einige Fundorte der präkolumbianischen Petroglyphen, den San Ramon Waterfall, die tropische Flusslandschaft des Río Isthian und den romantischen Badeplatz von Ojo de Agua am Isthmus der Insel. Lediglich die Anfahrt aus Moyogalpa, dem Hauptort Ometepes, in dessen Hafen die meisten Fähren vom Festland anlegen ist etwas mühselig (alternative Route mit kürzerer Anfahrt: San Jorge – San José ).