Choro-Trail nach Coroico

Eine der beliebtesten Wanderungen in Bolivien führt über den El Choro genannten Weg aus Inkazeiten vom Pass La Cumbre (4727 m) in drei Tagesetappen nach Chairo, das auf einer Höhe von 1296 m am Río Huarinilla liegt.

Von hier gelangt man per Minibus ins gut 20km entfernt gelegene Coroico. Den Ausgangspunkt bei La Cumbre erreicht man mit einem Taxi oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln, indem man den Bus nach Coroico nimmt. Wer per Privattransport anreist, kann sich auch direkt zum höchsten Punkt beim 4882 m hohen Abra Chukura Pass bringen lassen, zu dem ansonsten ein 3km langer, breiter Fahrweg führt. Dieser endet am Pass, und es beginnt der zunächst breite, oft gepflasterte Inkapfad.

Der Choro-Trail führt zunächst durch ein karges, relativ dicht besiedeltes Hochtal, vorbei an kleinen Siedlungen und Hütten. Man geht nun stetig bergab, und hinter dem Dorf Chukura unterschreitet man die 3600er Marke. Ab nun wird das Tal deutlich grüner, weiter unten auch enger. Die Siedlungsdichte nimmt nun ab und gegen Abend erreichen Sie die Hüttensiedlung Cha´llapampa auf nur noch 3050 m Höhe, wo Sie auf der linken Seite des Flusses Ihr Zelt aufschlagen können. Dieser Teil des El Choro Trails, ab Cha´llapampa abwärts, ist der landschaftlich schönste Teil des Treks. Das Tal ist eng, teils schluchtenartig und von dichtem Bergnebelwald bestanden. Hinter dem kleinen Ort Choro überqueren sie den Fluss (Río Chucura) auf einer Hängebrücke, der Weg entfernt sich etwas von der nun rechten Flussseite und windet sich meist weit oberhalb des Flusses die steilen Hänge entlang, einige kürzere Anstiege eingeschlossen. Als Campingplatz für die zweite Nacht bietet sich entweder das aus kaum mehr als einer Hütte bestehende San Francisco (~16km hinter Cha´llapampa, dann längerer Schlusstag), oder das wenige Kilometer dahinter gelegene Bella Vista an. Manche Beschreibungen schlagen Casa Sandillani für die zweite Übernachtung vor (weitere 8km), sodass der Schlusstag dann nur noch 2-3Std., ca. 8km) dauert. Von Sandillani bis Chairo geht es nur noch bergab, und auch die Vegetation ändert sich nicht mehr.

Das auf einem Plateau des Uchumachi gelegene Kleinstädtchen Coroico war früher der Endpunkt der so genannten Todesstraße (Camino a Los Yungas) in die Yungas, bevor sie vor Jahren entschärft, erweitert und in Teilen verlegt wurde. Heute stürzen sich nur noch Mountainbiker über die alte Trasse ins Tal. (Einer Statistik zufolge sind dabei seit 1998 minestens 18 Radfahrer umgekommen.)
In Coroico gibt es keine klassischen Sehenswürdigkeiten, seine Lage und die damit verbundene Aussicht in die Yungas machen bereits einen Großteil seiner Attraktivität aus. Gastronomisch bestimmen Expats aus Europa die Szenerie.

Für die Rückfahrt von Coroico nach La Paz verkehren Busse, die wieder in Villa Fatima enden.