Pucón – Sur Chico
Pucón ist seit Jahrzehnten fest auf der touristischen Landkarte Chiles verankert. Galt die Kleinstadt am Ufer des Villarica-Sees einst als Spielplatz der Reichen, hat Pucón heute den Ruf als Mekka für Abenteuer- und Extremsportarten.
Die Palette reicht von Hundeschlittenfahren, Skifahren oder Snowboarden (im Winter) über Vulkanbesteigungen, Rafting, Kayaking und Mountainbiken bis zum Canyoning (im Sommer). Ganzjährig locken die zahlreichen vulkanischen Thermen im Umland, die man auch nachts besuchen kann. Vor allem im Februar wird Pucón von Touristen förmlich überrannt: Seien es Pauschaltouristen, Familienurlauber aus Santiago, abenteuerlustige Rucksacktouristen, New Age Anhänger oder Öko-Aktivisten. Hunderte so genannte Expats haben zur beeindruckenden touristischen Infrastruktur Pucóns beigetragen und betreiben heute kleine Hotels, Restaurants, Kneipen, oder organisieren Touren und Expeditionen in der Seenregion. Wer sich vom Aktionismus der meisten Besucher nicht anstecken lässt oder sich von einer der zahlreichen Aktivitäten erholen möchte, ist am schwarzsandigen Seeufer des Lago Villarica gut aufgehoben.
Die Besteigung des Villarrica, eines der aktivsten Vulkane der Welt, gehört beinahe schon zum Pflichtprogramm der meisten Touristen in Pucón. Einer Ameisenstraße gleich zieht die Schlange der Besucher ab dem frühen Morgen die Hänge aus Lavagestein hinauf. Gut ein Dutzend Agenturen bietet die Besteigung des schneebedeckten Kegels, dessen Krater einen Lavasee umschließt, als Tagestour an. Auf dem Gipfel kann man auf der windabgewandten Seite des Kraters manchmal glühende Lava sehen. Der Abstieg wird weitgehend als Rutschpartie auf dem Hosenboden absolviert, bei der die Eispickel als Bremse eingesetzt werden.
Unter den heißen Quellen im Umland Pucóns gelten die südlich Villaricas gelegenen Termas Geometricas, deren Becken durch Holzstege verbunden sind, als schönste.
Der Huerquehue Nationalpark ist mit 12500 Hektar Fläche buchstäblich ein Kleinod innerhalb des chilenischen Nationalparksystems. Nur 35 Kilometer von Pucón entfernt, bietet er beste Möglichkeiten für Naturliebhaber und Wanderer. Diese erwarten glasklare Seen und wunderschöne Araukarienwälder. Der ‘Sendero de los Huerquenes’ führt vom Besucherzentrum am Lago Tinquilco zu den wie Perlen aneinander gereihten Bergseen Chico, Toro und Verde und von dort zum Refugio Renahue und weiter zu den Thermen am Rio Blanco. Die Kurzvariante mit dem Besuch der drei zentralen Bergseen ist eine beliebte Tagestour. Der ‘Sendero de los Huerquenes’ wurde 1997 angelegt und wird auch als geführte Wanderung von der CONAF angeboten. Der Weg ist gut markiert, so dass die Orientierung leicht fällt.