Index
1. Nationale Symbole
Offizieller Landesname: República de Nicaragua
In Nicaraguas Nationalflagge symbolisiert der zentrale weiße Streifen sowohl das Land, als auch dessen Reinheit, während die beiden blauen Streifen die beiden Ozeane, zwischen denen das Land liegt, repräsentieren.
Nationalblume Nicaraguas ist die stark duftende Frangipani (Plumeria rubra/alba), auch Flor de Palo oder Flor de Mayo genannt. (Bild: By Renesis (Own work) [CC BY-SA 3.0 or GFDL], via Wikimedia Commons
Der Guardabarranco, zu deutsch Brauenmotmot, (Eumomota supercilliosa) ist Nicaraguas Nationalvogel. (Bild: By Alastair Rae [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons
In Nicaraguas Nationalwappen repräsentieren die fünf Vulkane die früheren Mitgliedsstaaten der zentralamerikanischen Föderation, der Regenbogen symbolisiert Frieden, das Dreieck steht für Gleichheit und die Jakobinermütze für Freiheit. (Bild: C records [Own work], via Wikimedia Commons
nach oben
2. Staat und Gesellschaft
Staats- und Regierungsform | Präsidiale Republik seit der Vefassung von 1987, Verfassung wurde 1995 u. 2000 geändert. Das Staatsoberhaupt ist gleichzeitig Regierungschef. Einkammersystem (Nationalversammlung) mit 93 Abgeordneten, die nach dem Verhältniswahlrecht für 5 Jahre gewählt werden. |
Präsident und Regierungschef | Präsident Daniel Ortega (seit Januar 2007) |
Nächste Wahlen | 2026 |
Rechtssystem | ziviles Rechtssystem mit einem die Exekutive kontrollierenden Obersten Gerichtshof. |
politische Parteien | 91 Mitglieder + ein unterlegener Präsidentschaftskandidat und ein ausscheidender Präsident: Frente Sandinista de Liberatión National/FSLN: 75 Sitze Partido Liberal Constitucionalista/ PLC: 9 Sitze Alianza Liberal Nicaragüense/ ALN: 2 Sitze Partido Liberal Constitucionalista/ PLI: 1 Sitz Alianza por la República/ APRE: 1 Sitz Camino Cristiano Nicaragüense/ CCN: 1 Sitz Yapti Tasba Masraka Nanih Aslatakanka (‘Söhne der Mutter Erde’)/ YATAMA: 1 Sitz |
Wahlrecht | ab 16 Jahre |
Hauptstadt | Managua (1,5 Million Einbwohner, amtliche Schätzung 2020) |
Einwohner | 5,9 Millionen (Quelle: CIA World Factbook) |
ethnische Zusammensetzung |
Mestizen 69%; Weiße 14%; Schwarze 9%, indigene Gruppen 4.0%; andere 4.0% |
Religion | katholisch 89%, evangelisch 5%, Naturreligionen 6% |
nach oben
3. Geographie
Fläche | 130.374 km² (davon 11.250 km² Binnengewässer) |
Geographische Lage | zwischen 11° und 15′ nördlicher Breite sowie 84° und 87° westlicher Länge in Mittelamerika zwischen Honduras und El Salvador im Norden und Nordwesten, dem Pazifik im Südwesten, Costa Rica im Süden und dem Atlantik im Osten |
Landschaften | Nicaragua ist der größte Staat Mittelamerikas. Parallel zur schmalen pazifischen Küstenebene verläuft eine 240 km lange Vulkan-Kette. Vom NW nach SO erstreckt sich vom Golf von Fonseca bis zur Grenze zu Costa Rica eine Senke, zu der Nicaraguasee (8.200 km²) und Managuasee (1.042 km²) gehören. Den Kern des Landes bildet die zen tralamerikanische Kordillere. Hier verlaufen fünf, bis zu 2.100 m hohe Gebirgszüge von West nach Osten, bzw. Nordosten. Im Osten geht die Kordillere in die an Sümpfen und Lagunen reiche karibische Küstenebene (Miskitoküste) über. Große, geschlossene Regenwälder (etwa 40% der Landesfläche) sowie Mangroven- und Sumpfwälder prägen Nicaraguas wenig besidelten Osten. |
Höchster Punkt | Cerro Mogotón 2107 m |
Klima | Im, dem Atlantik zugewandten Osten des Landes herrscht tropisch immerfeuchtes Klima, während im pazifischen Westen tropisch- wechselfeuchtes Klima dominiert, mit einer Trockenzeit von Dezember bis Mai. |
Flora und Fauna | In Nicaragua findet man tropische und subtropische Pflanzenarten. Zu den heimischen Baumarten gehören Eichen, Kiefern, Zedern, Balsam- und Mahagonibäume, Gummibäume sowie etwa 50 verschiedene Arten von Obstbäumen. Zur Tierwelt gehören neben Pumas auch die sel tenen Jaguare, mehrere Affenarten, Alligatoren und zahlreiche andere Reptilien. Papageien, Kolibris und wilde Truthähne. |
Naturrisiken | Erdbeben, Hurrikane an der Atlantikküste, Überschwem mungen, Erdrutsche, Risiko von Vulkanausbrüchen. |
Rohstoffe | Gold, Silber, Kupfer, Wolfram, Blei, Zink, Nutzholz, Fisch |
nach oben
4. Wirtschaft
Allgemeine Situation | Nicaragua ist das zweitärmste Land Lateinamerikas. Als Agrarland, das noch immer ein Viertel des BIP durch Landwirtschaft und Fischerei erwirtschaftet, erreicht Nicaragua eine Wirtschaftsleistung, die noch immer unter dem Niveau liegt, das zu Beginn des Bürgerkrieges erreicht worden war. Abhängigkeiten bestehen von den schwankenden Weltmarktpreisen für die Hauptexportgüter Kaffee, Rindfleisch, Zucker und Gold sowie von den verbilligten Ölimporten aus Venezuela. Auch die Abhängigkeit von internationalen Geldgebern ist geblieben, die ein Drittel des Staatshaushaltes finanzieren. Eine wesentliche Rolle spielen die Rücküberweisungen der im Ausland lebenden Nicaraguaner. Die größten Wachstumschancen bieten der Tourismus und die Energiewirtschaft. |
Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze |
29,6% (2015, geschätzt, Quelle: CIA World Factbook) |
Pro-Kopf-Einkommen | 2.000 USD (2015, nach Kaufkraft-Parität, Quelle: Auswärtiges Amt) |
Einkommenverteilung | Die ärmsten 10% der Bevölkerung verfügen über 1.4% des Gesamt- einkommens, während die reichsten 10 % über 41,8 % verfügen (2005, Quelle: CIA World Factbook) |
Inflationsrate | 4 % (2014, geschätzt, Quelle: CIA World Factbook) 6 % (2015, geschätzt, Quelle: CIA World Factbook) |
Arbeitslosenquote | 6,1% (2015, geschätzt, Quelle: CIA World Factbook), die Unterbeschäftigung betrug 46,8 % (2008) |
Bruttoinlandsprodukt (BIP) | 31,33 Milliarden USD, (2015, geschätzt nach Kaufkraft-Parität, Quelle: CIA World Factbook) |
BIP nach Sektoren | Landwirtschaft 18,1% , Industrie 22,9% , Dienstleistungen 58,9% (2015, geschätzt, Quelle: CIA World Factbook) |
nach oben
5. Umwelt
Umweltprobleme | Der große Flächen- und Ressourcenbedarf für den Export von Früchten, Holz und Vieh, Fischfang und Shrimpsfarmen, die intensive landwirtschaftliche Nutzung und Brandrodung durch Kleinbauern verursachen die wesentlichen Umweltschädigungen. Hinzu kommt, dass annähernd die Hälfte des traditionellen Energiebedarfs aus Brennholz gewonnen wird. Die geringe Industrialisierung hat zur Folge, dass kaum Schadstoffemissionen auftreten. (mit Ausnahme der Region am Managuasee, in der sich die Industrie konzentriert. Das Wasser des Sees ist stark belastet, auch mit Schwefel und Arsen aus vulkanischen Quellen. Mit internationalen Mitteln soll in Managua ein Projekt zur Abwasserbehandlung entstehen. |
Internationale Umwelt-Abkommen |
Artenvielfaltskonvention (Convention on Biological Diversity) Klima-Rahmenkonvention Kyoto-Protololl UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung Internationales Artenschutzabkommen (CITES) Basler Konvention über den grenzüberschreitenden Transport gefährlicher Abfälle Seerechtübereinkommen der Vereinten Nationen Atomwaffentestvertrag Montrealer Protokoll über Stoffe, die zu einem Abbau der Ozonschicht führen Internationale Walfangkonvention Übereinkommen über Feuchtgebiete Internationalen Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe Übereinkunft über das Verbot der militärischen oder einer sonstigen feindseligen Nutzung umweltverändernder Techniken (unterzeichnet, aber nicht ratifiziert) |
nach oben