Sossusvlei
Auch wenn die Sanddünen von Sossusvlei im Namib-Naukluft-Park der Namibwüste oft zu unrecht als die höchsten Dünen der Welt bezeichnet werden, bieten sie vor allem zu Zeiten des Sonnenauf- und -untergangs einen monumentalen Anblick.
Zusammen mit dem Etosha Nationalpark gehört Sossusvlei zu den beliebtesten Reisezielen Namibias.
Der Zusatz “Vlei” im Namen steht für das Trockendelta des Tsauchab, der nur in ganz wenigen Jahren so viel Wasser führt, dass sich am Fuß der Dünen ein kleiner See bildet.
Die besten Tageszeiten, das Sossusvlei zu besuchen, sind die des Sonnenauf– und –untergangs, da dann intensive Kontraste und starke Farben für beste Fotomöglichkeiten sorgen.
Will man sich diese nicht entgehen lassen, ist es essentiell, eine möglichst nahegelegene Unterkunft auszuwählen, um nicht durch lange Anfahrtswege und die Öffnungszeiten des Parks um diese Sensation gebracht zu werden.
Einige der Dünen darf man besteigen. Sie haben Namen bzw. Nummern. Zu den berühmtesten gehört die rund 350 m hohe “Big Daddy”, die unwesentlich kleinere “Big Mama” sowie die vor allem bei Sonnenuntergang bestiegene Düne 45 (Dune 45), die am entsprechenden Straßenkilometer der Route von Sesriem nach Sossusvlei liegt.
Eines der surrealsten Fotomotive stellt das so genannte Deadvlei dar, in dem abgestorbene, jahrhundertealte Akazien stehen, die auf die Vergangenheit der Senke als Flusstal hinweisen.
Die zweite Attraktion der Gegend ist der Sesriem Canyon, der nur wenige Kilometer vom Camp, dem Parkeingang und dem Büro der Naturschutzbehörde entfernt liegt.
Einst mussten die burischen Trekker hier sechs Riemen aus Antilopenhaut aneinanderknoten, um den Wasserspiegel am Grunde des Canyons zu erreichen.
Angesichts der augenscheinlich lebensfeindlichen Bedingungen der Namib und enormen Tag/ Nacht-Temperaturunterschieden ist die anzutreffende Artenvielfalt, insbesondere die der Fauna, erstaunlich.
Zu den Vogelarten zählen Strauße, Ohrengeier und die bedrohte Ludwigstrappe. Häufig anzutreffen sind Schabrackenschakale, Oryxantilopen, Springböcke und Kaphasen, doch die wahren Überlebenskünstler sind weitaus kleiner und leben unter dem Sand: Der Toktokkie-Käfer kann förmlich im Sand schwimmen, und Flüssigkeit gewinnt er aus der nebligen Luft, indem er eine Art Kopfstand einnimmt, während die kleine Anchietas-Wüsteneidechse einen skurrilen Tanz vollführt, wenn ihr der Sandboden zu heiß wird. Eine gänzlich unterirdische Lebensweise führt schließlich die Goldmulle, deren knapp acht Zentimeter langer Körper ohne sichtbare Augen und Ohren auskommt, dafür aber mit kräftigen Grabschaufeln ausgestattet ist.