Grenzzaun in Brownsville, Texas, Bild: Nofx221984

Grenzzaun in Brownsville, Texas, Bild: Nofx221984

Seit Wochen wird auch in den deutschsprachigen Medien immer wieder über die so genannte ‘Karawane der Migranten’ aus Mittelamerika berichtet.

In verschiedenen Gruppen von zum Teil mehreren tausend Menschen haben sich vor allem Honduraner, aber auch viele Guatemalteken, Salvadorianer und Nicaraguaner auf den weiten Weg zur mexikanisch-us-amerikanischen Grenze gemacht.

Im Vorfeld der Midterm-Wahlen der USA werden diese Menschen vom US-Präsidenten und seinen Wahlkämpfern zu einer die Sicherheit der USA bedrohenden ‘Invasion’ hochstilisiert, obwohl ihre Zahl von derzeit etwa 7000 auf Grundlage der jährlichen (‘illegalen’) Einwanderung in die USA weniger als das Kontingent einer Woche ausmacht.

Der Zusammenschluss zu größeren Gruppen von Migranten hat sich als Schutz vor Übergriffen auf dem weiten Weg bewährt und wird schon seit Jahren praktiziert.

Es ist davon auszugehen, dass sich diese mit dem Erreichen der us-amerikanischen Grenze wieder in kleine Gruppen auflöst.

Zu den Gründen, die diese Menschen dazu bewegen, ihre Heimatländer zu verlassen und sich auf diesen oft lebensgefährlichen Weg in Richtung USA zu machen, erschallt der scheinbar zwangsläufige Dreiklang aus Armut, Gewalt und Perspektivlosigkeit, der für den Exodus der Mittelamerikaner verantwortlich sei, ohne jedoch auf dessen jeweilige Ursachen einzugehen.

Wer einen groben Überblick über die historischen und gesellschaftlichen Prozesse in Ländern wie Honduras und Guatemala erhalten möchte, kann sich diesen auf unseren betreffenden Hintergrundseiten verschaffen. Ganz nebenbei wird dabei auch noch der entscheidende Einfluss, den die USA seit Jahrzehnten bzw. Jahrhunderten auf diese Länder haben, deutlich.