Belize City & Altún Há

Mit gut 70000 Einwohnern ist Belize City an der Mündung des Belize River die mit Abstand größte Stadt des kleinen Landes.

Während der Kolonialzeit war Belize City Hauptstadt von British Honduras, bis 1970 der Regierungssitz des selbstverwalteten Belize ins neu gegründete Belmopan verlegt wurde.
Trotz der verheerenden Hurrikane von 1931 und 1961, in deren Verlauf die Stadt jeweils nahezu vollständig zerstört wurde, blieb ihr Status als wichtigster Hafen, Verkehrsknotenpunkt und ökonomisches Zentrum des Landes unangefochten.
Geographisch ist Belize City durch den Haulover Creek, der von drei Brücken überspannt wird, in zwei Hälften geteilt: Während in der Southside Geschäfte und meist ärmliche Wohnviertel angesiedelt sind, beherbergt die Northside mit den Vierteln Fort George und King’s Park die besseren Wohngegenden und Hotels.
Sehenswürdigkeiten im klassischen Sinne hat Belize City nicht aufzuweisen. Als interessanteste Gebäude und Wahrzeichen gelten das koloniale Rathaus, die Queen Street Baptist Church, die alte US-Botschaft sowie der Leuchtturm am Fort George Hafen. Für die Passagiere der anlegenden Kreuzfahrtschiffe wurde das Terminal des “Fort Street Tourism Village” geschaffen.
Der im Rahmen einer Belizereise notwendige Stopp in Belize City lässt sich gut mit dem Besuch der Mayaruinen von Altún Há verbinden.
Altún Há – so der moderne Kunstname, den man der rund 45 Kilometer nördlich von Belize City am “Old Northern Highway” gelegenen Mayastadt verliehen hat, bedeutet “Wasser, das aus dem Stein kommt”, und ist die Übersetzung des benachbarten Dorfnamens Rockstone Pond.
Man geht heute davon aus, dass Altún Há bereits um 250 v. Chr. besiedelt war und reiche Jade- und Obsidianfunde legen nahe, dass es als wichtiges Handelszentrum zwischen der Küste und dem Hinterland fungierte.
Kern der Anlage sind zwei zentrale, Palmen bestandene Plätze, umgeben von Tempeln. Der größere, ‘Plaza A’ genannt, war der Fundort eines mysteriösen Grabes unter dem fortan nach ihm benannten “Tempel des grünen Grabes”. Zu den Grabbeigaben, die vermuten lassen, dass es sich bei dem Bestatteten um einem ranghohen Priester gehandelt hat, gehörten Jade, Schmuckstücke, Feuersteine, Felle und Reste eines Kodex, der jedoch nicht mehr zu entziffern war.
Als mit Abstand spektakulärster Fund in Altún Há gilt bis heute der legendäre Jadekopf des Sonnengottes Kinich Ahau (K’inich Ajaw), der mit einem Gewicht von 4,42 kg und einer Höhe von 14,9 cm Höhe die größte erhaltene Jadeplastik der Mundo Maya darstellt und als Belizes Kronjuwel gilt.
Entdeckt wurde er 1968 von den Belizeanern Wilhelm Leslie und Winston Herbert aus dem Grabungsteam des David Pendergast vom Royal Ontario Museum of Canada in einem (Königs?) Grab unter dem Tempel des gemauerten Altars (Struktur B4) aus dem 7. nachchristlichen Jahrhundert.
Leider bleibt der berühmte Jadekopf den Blicken der Öffentlichkeit verborgen, bestenfalls tageweise wird er z.B. im 2002 eröffneten “Museum of Belize” ausgestellt.
Der Tempel des gemauerten Altars, der in acht Bauphasen errichtet wurde, ist der größte unter den Bauten Altún Hás. Man geht davon aus, dass sich hier die religiösen Aktivitäten der lokalen Gemeinschaft konzentrierten.
Ein Abbild des Tempels findet sich sowohl auf der Zweidollarnote als auch auf Belizes bekanntestem Bier, dem Belikin.