Umweltschützer haben mit ihrer Klage gegen den ‘Abschnitt 5’ des umstrittenen Großprojekts einen Teilerfolg erreicht, nachdem ein Gericht einen vorläufigen Baustopp wegen fehlender Umweltverträglichkeitsprüfungen verhängt hatte. Der rund 125 Kilometer lange, von Cancún nach Tulúm führende ‘Abschnitt der insgesamt rund 1500 Kilometer langen Bahnstrecke soll entgegen ursprünglicher Planungen nicht parallel zur ausgebauten Küstenstraße 307 führen, sondern im Hinterland den tropischen Trockenwald durchqueren (Bild: Francisco Colín Varela, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons)
Dieses fragile Ökosystem gilt zum einen als bedroht, zudem sehen Umweltaktivisten und Geologen das einzigartige Höhlensystem und die Cenoten unter der dünnen Karstdecke durch das Bahnprojekt bedroht.
Einer der Klageführenden, der Höhlentaucher und Umweltaktivist José Urbina, hat in seinen sozialen Netzwerken Bilder veröffentlicht, die jene Schneise durch den Wald zeigen, die von den Betreibern des Tren-Maya-Projekts bereits geschlagen wurde. (Hier der Link: https://www.milenio.com/videos/politica/jose-urbina-buzo-cuevas-seguiran-peleando-cancelacion-tramo-5-tren-maya )
Am 27. Mai 2022 hat nun ein Bundesrichter in Yucatán entschieden, dass die Arbeiten an dem umstrittenen Abschnitt endgültig eingestellt werden. Diese Aussetzung der Arbeiten geht auf eine einstweilige Verfügung der Organisation zur Verteidigung des Rechts auf eine gesunde Umwelt (DMAS) zurück, die verhindern wollte, dass die Arbeiten ohne Umweltverträglichkeitsprüfung fortgesetzt werden.
Zwar sehen auch die Kritiker den Bedarf, das yucatekische Hinterland zu entwickeln und z.B. mit Initiativen zum ländlichen Tourismus zu stärken, jedoch plädieren sie anstatt einer Luxus-Bahnlinie, die eine weitere Zersiedlung des noch intakten Waldes mit sich bringt, für den Ausbau und die bessere Instandsetzung der vorhandenen Straßen.