Rund neun Wochen vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Mexiko am 1.Juli 2018 sehen die Umfragen den nach 2006 und 2012 zum dritten Mal kandidierenden Andrés Manuel López Obrador deutlich vorn.
Insbesondere eine von der Tageszeitung Reforma Mitte April veröffentlichte Umfrage zeigte einen kaum noch aufzuholenden Vorsprung “AMLOs” gegenüber seinen Mitkandidaten.
Anders als bei den beiden vorangegangenen Wahlen von 2006 und 2012 tritt der ehemalige “Bürgermeister” von Mexiko Stadt dieses Mal für die Koalition Juntos Haremos Historía (~gemeinsam werden wir Geschichte schreiben) an.
Das Linksbündnis ist ein Zusammenschluss aus Obradors morena (Movimiento Regeneración Nacional, ~ Bewegung der nationalen Erneuerung), der Partido Encuentro Social (~ Partei der sozialen Begegnung) und der PT (Partido del Trabajo, ~ Partei der Arbeit).
Ob López Obrador es tatsächlich schafft, Nachfolger des unbeliebten Peña Nieto zu werden, wird nicht zuletzt davon abhängen, in welchem Umfang die Desinformationskampagnen verfangen, mit denen seine politischen Gegner und der von diesen engagierte “Spin-Doctor” Juan José Rendón arbeiten. Der umstrittene Venezolaner hat bereits zahlreiche Wahlkampagnen rechter Kandidaten in Lateinamerika gemanagt und malt das Schreckgespenst eines Mexiko als zweites Venezuela an die Wand, sollte López Obrador die Wahl gewinnen.
Um etwaige Falschmeldungen und Gerüchte in den sozialen Medien auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen, haben sich unter dem Namen Verificado 2018 (“überprüft 2018”) zahlreiche Medien und Nachrichtenagenturen zusammengeschlossen, um ein Fake-News-Szenario wie bei den us-amerikanischen Präsidentschaftswahlen zu verhindern.