Angesichts der Größe des Landes empfiehlt es sich, einzelne Regionen mit einem Mietwagen zu erkunden, während für große Distanzen Inlandsflüge das Transportmittel der Wahl sind.
Argentiniens Straßennetz von mehr als 230 000 Kilometern Länge weist unterschiedlichste Straßenverhältnisse auf. Gerade in einigen für Reisende interessanten Regionen wie Patagonien oder auch der Valdes-Halbinsel dominieren abseits der Hauptverkehrsadern Schotterstraßen. Ein allradgetriebenes Fahrzeug ist zwar nicht immer erforderlich, jedoch schon wegen seiner größeren Bodenfreiheit vorzuziehen.
Verkehrsvorschriften und Verhaltensregeln
- Höchstgeschwindigkeiten, wenn nicht abweichend beschildert: Innerhalb geschlossener Ortschaften 60km/h auf Hauptstraßen, 40km/h auf Nebenstraßen; außerhalb geschlossener Ortschaften auf Landstraßen 110 km/h, auf Schnellstraßen und Autobahnen 120 bzw. 130 km/h. Vor Schulen, Sportanlagen und Orten mit hohem Publikumsverkehr 30 km/h.
- Außerhalb geschlossener Ortschaften ist auch tagsüber das Abblendlicht einzuschalten.
- Pkws müssen zwei Warndreiecke und einen Feuerlöscher mitführen.
- Die Promillegrenze liegt bei 0,5, für Motorradfahrer bei 0,0.
- Es besteht Anschnallpflicht für alle Fahrzeuginsassen.
- Viele Straßenabschnitte in Argentinien sind mautpflichtig.
- Für das Fahren in Argentinien genügt der nationale Führerschein, sofern dieser in lateinischer Schrift verfasst ist und vor mindestens zwei Jahren erworben wurde.
- Notrufnummer (z.B. bei einem Unfall): Die 911 als zusammengefasste Notrufnummer für Fuerwehr (100), Polizei (101) und Ambulanz (107) gilt noch nicht landesweit, sondern vorerst nur in Ballungsräumen.
- Unterschiede zu deutschen Verkehrsregeln: Links abbiegen ist bei beampelten Kreuzungen mit entgegenkommenden Verkehr ohne Linksabbiegerpfeil verboten. Zum Parken und Anhalten werden auch die Warnblickleuchten benutzt. Anhalten wird auch durch Handzeichen mit aus dem Fenster gehaltenem Arm angezeigt. “U-Turns” sind in jedem Fall verboten. Es herrscht Überholverbot auf Brücken, in Tunnels, in Kurven, auf Kreuzungen und an Bahnübergängen. Eine blinkende rote Ampel bedeutet “Halt!”
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Deutsche Botschaft in Argentinien
Embajada de la República Federal de Alemania
Postanschrift: Calle Villanueva 1055, C1426BMC Buenos Aires, Argentina
Tel: +54 11 47 78 25 00
Fax: +54 11 47 78 25 50
Rechts- und Konsularreferat: Fax: (0054 11) 47 78 25 83
Österreichische Botschaft in Argentinien
Österreichische Botschaft Buenos Aires
Calle French 3671
1425 Buenos Aires
Tel: +54 11 4809 5800
Fax: +54 11 4805 4016
Schweizer Vertretung in Argentinien
Konsularbezirk: Argentinien, Paraguay und Uruguay
Embajada de Suiza
Avenida Santa Fe 846,12° piso
C1059ABP Buenos Aires, Argentina
Tel: +54 11 4311 6491
Fax: +54 11 4313 2998
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Argentinien ist sowohl ein wichtiges Transitland als auch ein zunehmend bedeutender Absatzmarkt des internationalen Drogenhandels.
So leben geschätzt 25 Prozent aller Kokainkonsumenten Süd- und Zentralamerikas in Argentinien. Viele kolumbianische und mexikanische Drogenbosse haben sich mittlerweile in Argentinien niedergelassen, da sie hier sicherer leben als in ihren Herkunftsländern.
Mit der Zunahme von Drogenschmuggel und Konsum steigt auch die damit assoziierte Kriminalität innerhalb des Landes.
Drogengesetze
Handel, Konsum sowie der Anbau von Drogen sind in Argentinien illegal und werden strafrechtlich verfolgt. Auch der Besitz kleinster Mengen ist verboten und wird mit hohen Geldstrafen belegt. Lediglich in der Provinz Buenos Aires ist der Besitz von kleinen Mengen Marihuana für den persönlichen Gebrauch seit 2009 legalisiert.
Reisende sollten sich unter allen Umständen von Drogen und Drogenkonsumenten fernhalten.
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Für die Einreise nach Argentinien benötigen deutsche, österreichische oder Schweizer Staatsbürger kein Visum.
Sie erhalten in der Regel automatisch ein Touristenvisum, das für 90 Tage gültig ist. Der Reisepass muss noch mindestens sechs Monate gültig sein.
Wer teure Geräte oder andere wertvolle Gegenstände einführt, sollte diese bei der Einreise anmelden.
Die Einfuhr von Pflanzen und frischen Lebensmitteln ist verboten.
Wer auf die Einnahme verschreibungspflichtiger Medikamente angewiesen ist, sollte diese in ausreichender Menge in der Originalverpackung mitbringen und auch das Rezept mitführen.
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Mahlzeiten
Das Frühstück ist die einzige Mahlzeit der Argentinier, die bescheiden ausfällt. Es ist am ehesten mit Italien zu vergleichen, d.h. viel mehr als eine Tasse Kaffee samt einem Medialuna genannten Croissant sind nicht zu erwarten, es sei denn, man bevorzugt die Criollo – Variante aus Mate Tee und Fettgebäck.
Weitaus üppiger und in der Regel sehr fleischlastig fallen die Hauptmahlzeiten aus, wobei Neuankömmlinge unter den späten Öffnungszeiten der Restaurants am Abend leiden. Kein Argentinier isst vor 21h (oft auch deutlich später) zu Abend.
Argentinien hält den Weltrekord beim Pro-Kopf-Fleischverzehr.
Die argentinischen Fleischstücke / – Schnitte (die weitgehend auch in den südamerikanischen Nachbarländern gelten), werden wie folgt genannt (s. Bild): 1 – Costillar, Tira de Asado, 2 – Marucha oder Paleta, 3 – Azotillo, 4 – Bife de costilla, 5 – Lomo, 6 – Cuadril, 7 – Nalga, 8 – Vacío, 9 – Matambre.
Asado bezeichnet eine soziale Institutionen, die über profanes Grillen hinausgeht: Ursprünglich heißt das Braten von Fleisch nach Art der Gauchos so. Dabei werden aufgeklappte ganze (!) Schafe, Ziegen oder Rinderteile auf ein Eisenkreuz gespannt und über einem Bodenfeuer sehr langsam gegart. In der Stadt benutzt man stattdessen einen für unsere Verhältnisse riesigen, stationären “Grill”, auf dem eine Parillada criolla zubereitet wird: Rindfleischstücke, aufgeklappte Hähnchen, Bratwürste (chorizos), Kalbsbries (mollejas), Kalbsdärme (chinchulin) u.a. brutzeln auf dem Holzkohlenfeuer vor sich hin.
Obligatorische Zutat ist Chimichurri, eine Sauce aus Petersilie, Thymian, Oregano, Lorbeer, Knoblauch, Ají Molido, Zwiebeln, Salz und schwarzem Pfeffer, die in einem Mörser fein zerstoßen und mit Öl und Essig vermischt werden.
Empanadas – Teigtaschen mit vielen unterschiedlichen Füllungen aus Fleisch, Hühnchen, Gemüse, Eiern, Käse etc. sind beliebte Zwischenmahlzeiten.
Auf die bedeutende Einwanderergruppe der Italiener (rund eine Drittel der Argentinier hat italienische Vorfahren) gehen die gute Pizza und Pasta zurück, die man in Argentinien findet. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich Tallarines (Bandnudeln) Ñoquis (Gnocchi).
Getränke
Als einer der weltweit größten Weinproduzenten ist Argentinien berkannt für gute Weine. Vor allem Rotweine und hier insbesondere die aus der Malbec-Rebe genießen einen ausgezeichneten Ruf.
Einheimische Biersorten sind Quilmes und Santa Fé. In den letzten Jahren werden auch zunehmend handwerklich gebraute Biere, so genannte Craft-Biere von Mikrobrauereien angeboten.
Als nichtalkoholisches Nationalgetränk gilt der Yerba Mate genannte Mate-Tee. Dazu werden die Blätter des mit der Stechpalme verwandten immergrünen Matestrauches (ilex paraguariensis) mit heißem, aber nicht kochendem Wasser aufgebrüht. Schon seit frühester Zeit wurde Mate von den Indigenas als magischer Trank gegen Hitze, Hunger und Erschöpfung geschätzt. Mithilfe eines metallischen Siebröhrchens (bombilla) wird der heiße Mate aus ausgehöhlten Flaschenkürbissen gesaugt. Daher kommt auch sein Name, denn der indianische Begriff für Kürbis ist mate.
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Für die Einreise nach Argentinien aus Europa sind keine Impfungen vorgeschrieben. Bei Einreise aus einem als Gelbfieber-Endemiegebiet geltenden Land kann jedoch der Nachweis einer Gelbfieberimpfung verlangt werden.
Empfohlene Standardimpfungen sind die gegen Tetanus und Diphtherie und je nach Reisestil bzw- -region eine Impfung gegen Hepatitis A.
Sonnenschutz: Mittel mit hohem Lichtschutzfaktor, Sonnenbrille, Kopfbedeckung
Insektenschutz: Als relativ zuverlässiger Schutz gelten Mittel, die den Wirkstoff DEET (Diethyltoluamid) enthalten.
Medikamente: Wer auf Medikamente angewiesen ist, sollte diese in der ausreichenden Menge mitbringen, sich zuvor aber über Lagerbedingungen und etwaige Zollvorschriften bei der Einfuhr erkundigen.
Trinkwasser: Laut Statistik haben 99,1% der Bevölkerung in Argentinien Zugang zu sauberem Trinkwasser. Wer nicht übermäßig emfindlich ist und sich am leichten Chlorgeschmack des Leitungswassers nicht stört, kann dies z.B. in Buenos Aires bedenkenlos trinken.
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Als achtgrößtes Land der Welt weist Argentinen sehr unterschiedliche Klimazonen auf.
Subtropisches bis tropisches Klima prägt den Norden. Hier fallen die Niederschläge im Sommer.
In der Region von Buenos Aires herrscht gemäßigtes Klima, im Süden dagegen ein Steppen- oder Wüstenklima während der äußerste Süden bereits zur subpolaren Klimazone gehört. Die Durchschnittstemperaturen für Buenos-Aires betragen 9,5° C im Juli (Winter) und 23° C im Januar (Sommer). In Ushuaia hingegen unterscheiden sich die Temperaturen übers Jahr betrachtet kaum (~9°C), sieht man von den beiden Wintermonaten Juni/Juli ab.
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Telefonieren:
Von Deutschland nach Argentinien: 0054 + Ortsvorwahl ohne Null + Teilnehmernummer,
von Argentinien nach Deutschland: 0049 + Ortsvorwahl ohne Null + Teilnehmernummer
mobil telefonieren:
In den städtischen Zentren ermöglicht die Netzabdeckung mit 3G (oft auch 4G) auch mobile Internetverbindungen. In ländlichen Gegenden klaffen dagegen weiterhin große Funklöcher.
In Argentinien beginnen alle Mobilnummern mit 15, wählt man sie aber vom Ausland an, muss man zwischen Landesvorwahl (0054) und Stadtvorwahl (für Buenos Aires z.B. 11, die Mobilfunkanschlüsse sind an lokale Netze gebunden) eine 9 wählen und die 15 weglassen.
Die preiswerteste Variante mobil zu telefonieren ist, das eigene Mobiltelefon (ohne SIM-Lock!) mit SIM Card eines örtlichen Netzbetreibers zu nutzen. Das kostet lediglich eine kleine Grundgebühr, und man kann dann das Handy wie ein lokales Prepaid-Gerät verwenden.
Die wichtigsten Anbieter mit der größten Netzabdeckung sind Claro und Movistar.
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Die Netzspannung in Argentinien ist dieselbe wie in Deutschland (220V, 50 Hz).
Geräte mit Schukostecker können allerdings nur mit einem in jedem Supermarkt erhältlichen Adapter (adaptador) benutzt werden.
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Argentinien liegt trotz seiner Größe innerhalb einer Zeitzone.
Der Zeitunterschied beträgt: UTC – 3, MEZ -4, bzw. MESZ -5
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Preise, Währung:
Landeswährung ist der Peso Argentino, offiziell ARS, im Land $ abgekürzt.
Den jeweils aktuellen Wechselkurs zum Euro finden Sie hier:
Galt Argentinien früher als teures Reiseland, hat sich das in den vergangenen Jahren ‘dank’ der Inflation im Lande geändert. Seit dem Jahresbeginn 2017 müssen zudem Ausländer, die mit einer ausländischen Kreditkarte zahlen, auf Hotelzimmer keine Mehrwertsteuer mehr bezahlen. (Diese beträgt immerhin 21%!)
Reisekasse:
Bargeld in Landeswährung kann man an den meisten Geldautomaten mit Maestro-Zeichen per Kreditkarte oder Bankkarte mit Maestro-Symbol (PIN erforderlich) abheben, sofern die ausstellende Bank Abhebungen im außereuropäischen Ausland gestattet.
Geldautomaten sollte man aus Sicherheitsgründen nur während der Geschäftszeiten nutzen.
Für Reisen in Patagonien empfiehlt es sich zudem, einen größeren Betrag in Bargeld (bevorzugt US-Dollar) mitzunehmen.
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Argentinien als Ganzes besitzte keine ausgesprochene Hochsaison im Sinne einer bevorzugten Reisezeit.
Als Land der Südhalbkugel sind die Jahreszeiten den europäischen entgegengesetzt.
Patagonien lässt sich am besten zwischen Oktober und April, im örtlichen Sommer, bereisen.
Es fallen wenig Niederschläge, die Tagestemperaturen sind angenehm und die Tage lang.
Argentiniens tropischen Norden hingegen bereist man am besten in unseren Sommermonaten, wenn Hitze und Feuchtigkeit nachlassen.
Höhepunkt der Walsaison auf der Valdés-Halbinsel, zu der die meisten Tiere zu beobachten sind, ist der Oktober.
Falls es Ihre Reiseplanung zulässt, sollten Sie möglichst die Woche(n) zwischen Weihnachten und Neujahr sowie um Ostern meiden, da dann viele der als Höhepunkte geltenden Ziele überlaufen, oft lange im Voraus ausgebucht und entsprechend teuer sind.
Weitere Hinweise zu den verschiedenen Regionen und Saisonzeiten finde Sie hier.
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Argentinien gilt gemeinhin als sicheres Reiseland.
In bestimmten Vierteln der Großstädte ist Vorsicht geboten, andere sollte man meiden. Ansonsten sollte man – wie anderswo auch – Common Sense walten lassen.
Bei Autofahrten z.B. im dünnbesiedelten Patagonien mit großen Entfernungen zwischen den wenigen städtischen Zentren, sollte man bei Pannen darauf eingerichtet sein, das Stunden vergehen können, bis Hilfe eintrifft bzw. überhaupt einmal ein Fahrzeug vorbeikommt.
Auch wenn Argentinien als Land des Fußballs gilt, sollte man Fußballspiele nur in einheimischer Begleitung besuchen, da es häufig zu schweren Krawallen kommt.
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