Die Wirtschaft des kolonialen Mexiko beruhte auf den drei Säulen Landwirtschaft, Handel und Gewerbe und Bergbau. Trotz geringer Gewinnspannen behielt die Landwirtschaft bis zum Ende der Kolonialzeit – und darüber hinaus – den weitaus größten Anteil an der Gesamtproduktion. Die Einfuhr neuer Nutzpflanzen, Haustiere, Arbeitsgeräte und Anbautechniken bewirkte einen Strukturwandel der Landwirtschaft, in dem Klöster vielfach Vorbildfunktion hatten. Von den Einheimischen wurden jedoch die meisten Neuerungen nur zögernd oder gar nicht übernommen. Während die in spanischer Hand befindlichen Ländereien für den Markt produzierten, blieb den Indigenas die Subsistenzwirtschaft auf kommunal genutzten Anbauflächen, den sogenannten “ejidos”.
![Indigo Pflanze, von Kurt Stüber [1] [<a href="http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html">GFDL</a> oder <a href="http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/">CC-BY-SA-3.0</a>], <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AIndigofera_tinctoria0.jpg">via Wikimedia Commons</a>](http://neue-welt-reisen.de/wp-content/uploads/2016/05/Indigofera-210x130.jpg)
Indigo Pflanze, von Kurt Stüber CC-BY-SA-3.0 via Wikimedia Commons
Der Zuckerrohranbau wanderte im 16.Jahrhundert von den Antilleninseln nach Mexiko, die Anbauflächen in Veracruz und in den Becken von Morelos und Puebla machten Mexiko gegen Ende des Jahrhunderts zum größten Zuckerproduzenten des spanischen Weltreiches. Wichtige Exportgüter waren auch die einheimischen Pflanzen Kakao, Vanille und Tabak.
![von José Antonio de Alzate y Ramírez (1737 – 1799). (Newberry Library: Vault Ayer MS 1031) [Public domain], <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AIndian_collecting_cochineal.jpg">via Wikimedia Commons</a>](http://neue-welt-reisen.de/wp-content/uploads/2016/05/Cochenille1-203x300.jpg)
von José Antonio de Alzate y Ramírez (1737 – 1799). (Newberry Library: Vault Ayer MS 1031) [Public domain], via Wikimedia Commons
Die spanische Monopolpolitik verbot den Anbau wichtiger Kulturpflanzen des Mutterlandes wie Wein und Ölbaume, obwohl diese in Mexiko gute Standortbedingungen gehabt hätten.
Verbote galten auch für die meisten Industriewaren, lediglich einige Manufakturen zur Herstellung von Stoffen und Decken – auf spanischen Webstühlen gewebt – wurden geduldet.
![Karl III, Anton Raphael Mengs [Public domain], <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ACharles_III_of_Spain.jpg">via Wikimedia Commons</a>](http://neue-welt-reisen.de/wp-content/uploads/2016/05/Karl-III-1-214x300.jpg)
Karl III, Anton Raphael Mengs [Public domain], via Wikimedia Commons
Die neu entstehenden Verwaltungseinheiten wurden zu territorialen Vorläufern der späteren mexikanischen Staaten. Trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs – vor allem im Handel – der mit Dezentralisierung und der Lockerung zahlreicher Vorschriften verbunden war, blieb Neuspaniens Verkehrswesen weit hinter den Notwendigkeiten zurück.
Überfälle durch Wegelagerer – vor allem im Norden – gefährdeten die Transportwege zu Lande, während die Häfen entlang der Küsten regelmäßig von Piraten überfallen wurden. Der Binnenhandel war nicht im Stande, Engpässe, die aufgrund von Dürren, Missernten usw. entstanden, auszugleichen. Einer verheerenden Hungersnot in den Jahren 1785/86 fielen 300.000 Menschen zum Opfer.